Auf ein besseres, neues Jahr! Hoffentlich!
Ihr Lieben,
das Jahr neigt sich dem Ende zu, dass Neue steht kurz bevor. Wie wird es werden, das neue Jahr? Wird es ein besseres, ein friedvolleres, ein ehrlicheres? So würden wir es uns wünschen und ihr?
Der Mensch ist immer unzufrieden und teilweise sogar sehnsüchtig nach Leiden und Traurigkeit. Geht es ihm gut, dann scheint er ständig den Versuch zu starten, das gute Gefühl gegen das traurige und leidvolle tauschen zu wollen. Viele gute Jahrzehnte liegen in unserem Land hinter uns. Unsere Generation musste nie hungern, hatte immer ein gut funktionierendes Dach über dem Kopf, der Job war zumeist sicher, die Bezahlung im Durschnitt akzeptabel. Urlaub konnte man sich auch immer leisten, die medizinische Betreuung war sehr gut. Unsere Aus- und Bildung war Vorbild für die meisten Länder dieser Welt. Unsere Autos die besten, bis nach China wurden sie verschickt. Die Autoindustrie war das Standbein unseres Wohlstandes. Naturschutz wurde schon immer sehr ernst genommen, gerne hielten wir unsere Städte, Dörfer und Wälder sauber, dies war für uns selbstverständlich. Bäume rodete man in Deutschland niemals einfach nur der Ernte wegen, man machte das Aufforsten groß und auch auf diesem Gebiet wurden wir dadurch zur Vorzeigenation in der Welt. Wir waren das Land der Dichter und Denker und nun?
Heute sieht es dieser Tage ganz anders aus, wenn man sich das Große Ganze so genauer anschaut. Im Kleinen wird es einem nicht so ganz offenbar, aber auch nur, wenn man einer gut bezahlten Tätigkeit nachgehen darf. Wer dieser Tage noch arbeitet, der wird gut entschädigt, mit Hightechutensilien, einem schicken Auto, einem völlig überfinanzierten Eigenheim, dreimal Urlaub im Jahr. Da meckert man nicht, oder doch? Beginnt man doch zu hinterfragen, oder hat man einfach nur ein schlechtes Gewissen, weil es einem so gut geht?
An diesem Wohlstand muss doch irgendetwas auszusetzten sein und da ist sie wieder, diese Leidensbereitschaft. Da kommen diese ganzen Katastrophen doch sehr passend. Die Welt steuert auf den Untergang zu, da sich das Klima erwärmt, richtig so, dass es uns die Natur zeigt, denn schließlich leben wir ja auch zu gut, so kann es nicht weitergehen. Schnell die Yogamatte ausgerollt, dem Arbeigeber mitgeteilt, dass man absofort nur noch 3 Stunden am Tag zur Verfügung steht, denn dies rettet schließlich das Klima. Das diese Denke den wirtschaftlichen Absturz einer Nation herbeiführen kann, kommt da nicht wirklich an, Hauptsache, man hat doch hohe moralische Ziele und man kann sich so richtig besorgt geben. Unsere Großeltern hätten wohl auch dazugesagt: „Wenn es dem Esel zu gut geht…“
Wie kommen wir aus diesem Dilemma wieder raus? Das ist die Sonntagsfrage. Was bringt uns ein besseres, erfüllteres Leben? Ein Anfang wäre vielleicht mehr Ehrlichkeit und zwar speziell zu sich selbst. Möchte man z.B. mehr Wohlstand oder einfach seine Komforzone behalten, dann sollte man auch dazu stehen. Setzt man hingegen mehr auf nichtmaterielle Werte, dann ist auch dies selbstverständlich in Ordnung, denn nicht jeder will Topmanager in einem 100.000 Mann Betrieb werden. Genauso ist es doch völlig nachvollziehbar, dass eine frischgebackene Mama vielleicht doch lieber die ersten Lebensjahre ihres Kindes mit ihm zu Hause verbringen möchte, anstatt es fremdbetreuen zu lassen. Und so könnte man viele, viele Beispiele nennen.
Unsere Bedürfnisse und Fähigkeiten sind unendlich vielfältig und dessen sollten wir uns stets bewusst sein. Hoffen wir, dass dies in unseren Köpfen wieder eine Renaissance erfährt.
In diesem Sinne auf ein neues, besseres Jahr!